Feuerwehr Kirberg
Seit über 100 Jahren: "Gott zur Ehr - dem Nächsten zur Wehr"
Die Gründung und die ersten Jahrzehnte
Am 30. April 1905, also vor fast genau 100 Jahren, wurde in Kirberg eine
Freiwillige Feuerwehr ins Leben gerufen. Bereits bei der Gründung traten
24 Bürger der neuen Feuerwehr bei. Bei der ersten Versammlung waren es
dann 39 Mitglieder, die Emil Bender als ersten Kommandanten wählten.
Der Schutz von Hab und Gut gegen Brände und Unwetter war schon seit dem
Mittelalter eine Bürgerpflicht. Immer wieder wurde die Bevölkerung von
verheerenden Feuersbrünsten heimgesucht. Gerade in Kirberg, in der Enge
der Stadtmauern, wurden durch Brände ganze Straßenzüge in Schutt und Asche
gelegt, so zum Beispiel bei den großen Bränden 1645 und vor allem in den
Jahren 1710 und 1850.
Aber erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts sah man die Notwendigkeit, den
Schutz der Bevölkerung vor Bränden in die Hände von dafür spezialisierten
und organisierten Gruppen zu legen. Die ersten Feuerwehren gründeten sich
1841 in Meißen und 1846 in Karlsruhe. In der heutigen Gemeinde Hünfelden
waren die Kirberger Bürger mit der Gründung einer Feuerwehr die Vorreiter.
Immerhin gab es mit der im Jahr 1902 angeschafften Handdruckspritze der
Firma Metz schon ein modernes Löschgerät, das nunmehr von den Aktiven der
Feuerwehr bedient wurde. 1929 kam eine fahrbare Anhängeleiter, 1934 die
erste Motorspritze hinzu. Aus den Gründungsjahren berichtete das
Gründungsmitglied August Stähler: „Inzwischen kam nun auch die Zeit, dass
sie bei Bränden eingreifen mussten und da stellte sich schnell heraus,
dass eine Freiwillige Feuerwehr erforderlich ist. Es mögen in erster Zeit
auch noch Fehler unterlaufen sein, welche aber später nicht mehr vorkamen.
Ich möchte sagen, unsere Wehr war eine der besten Landfeuerwehren im
Kreise Limburg.“
Aufbruch nach dem Krieg
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden auch die Freiwilligen
Feuerwehren gleichgeschaltet und zur Feuerlöschpolizei degradiert. Da im
Zweiten Weltkrieg alle Aktiven eingezogen wurden, musste der
Feuerwehrbetrieb von älteren Kameraden, Jugendlichen und den Frauen
aufrecht erhalten werden.
Nach dem Krieg war ein Neuaufbau der Feuerwehr erforderlich. 1950
beschaffte die Gemeinde einen Tragkraftspritzenanhänger mit Beladung. Das
50-jährige Jubiläum im Jahre 1955 wurde nur vier Wochen nach dem
Heimatfest groß gefeiert.
Unter der Leitung des langjährigen Wehrführers Emil Preußer passte sich
die Feuerwehr dann schnell an die rasante technische Entwicklung an. Der
Umzug in das neue Feuerwehrhaus am Weiherfloß (1964), das neue
Löschgruppenfahrzeug LF 8 (1969) und ein Tanklöschfahrzeug TLF 16/25
(1976), die Anschaffung von Atemschutzgeräten und hydraulischen
Rettungsgeräten für das Befreien von eingeklemmten Personen bei
Verkehrsunfällen bedeuteten noch mehr Sicherheit für die Bevölkerung. Auch
die Ausbildung musste sich der neuen Zeit anpassen und erforderte noch
mehr Engagement des aktiven Mitgliedes. Um den Nachwuchs sicherzustellen,
wurde 1970 eine Jugendfeuerwehr ins Leben gerufen, welche aber auch in der
allgemeinen Jugendarbeit Maßstäbe setzte. Unvergessen sind die zahlreichen
Zeltlager der Jugendfeuerwehr, mit denen das Ortsleben maßgeblich geprägt
wurde. 1991 wird die Jugendfeuerwehr Deutscher Meister beim
Bundeswettkampf der Deutschen Jugendfeuerwehr. Seit 1986 sind auch Mädchen
und Frauen gleichberechtigte Partner in Jugendfeuerwehr und
Einsatzabteilung.
Das Vereinsleben
Über ihre eigentliche Tätigkeit in Übung und Einsatz hinaus beteiligte
sich die Feuerwehr am Vereinsleben im Flecken. Nicht nur mit
Jubiläumsfesten konnte man immer wieder Höhepunkte präsentieren. Der
winterliche Feuerwehrball gehörte bald schon zu den regelmäßigen
Veranstaltungen. Großen Verdienst hatte die Feuerwehr bei der Urbarmachung
der Burg als einzigartigem Veranstaltungsplatz für alle Bürger. Im Wechsel
mit dem Gesangverein finden regelmäßig Burgfeste am zweiten
Juli-Wochenende statt. Der Verdienst dieser Veranstaltungen kommt
vollständig dem Brandschutz und der Jugendarbeit zugute und entlastet die
öffentliche Hand. Ein Beispiel hierfür ist der Kauf eines
Mannschaftstransportfahrzeuges im Jahre 1998, bei dem der Gemeinde
50.000,- DM aus Vereinsmitteln zur Verfügung gestellt wurden.
Gegenwart und Ausblick
Mit über 50 Aktiven, 50 Jugendlichen in der Jugendfeuerwehr und insgesamt
400 Vereinsmitgliedern kann die Freiwillige Feuerwehr voller Optimismus in
die Zukunft blicken.
Auch in der Zukunft gilt es aber, für den Ernstfall bei Bränden und
Hilfeleistungen gerüstet zu sein. 1998 wurde zu diesem Zweck durch die
Gemeinde Hünfelden ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 16/12 beschafft. Die
in den letzten Jahren entwickelten modernen Brandbekämpfungsanzüge
bedeuten mehr Schutz für die Einsatzkräfte genauso wie die ständige Aus-
und Fortbildung am Standort im 1984 erbauten Feuerwehrhaus am Heringer
Fahrweg und bei Lehrgängen auf Kreis- und Landesebene.
Im Jahr 2005 konnte die Freiwillige Feuerwehr ihre 100jährige Geschichte
zurückblicken. Dies wurde mit zahlreichen Veranstaltungen gefeiert. In
guter Erinnerung werden sicherlich die Festtage über Pfingsten bleiben.
Mehr hierzu auf der Internetseite
www.100jahre.feuerwehr-kirberg.de
Weitere externe Links:
www.feuerwehr-kirberg.de -
www.feuerwehr-huenfelden.de |